Nachdem wir in den letzten Wochen eigentlich permanent damit beschäftigt waren, unseren neu erworbenen Wohnwagen nach unseren Wünschen her- und einzurichten, und auch erst mal alles an (vermeintlich) benötigter Ausrüstung zu besorgen, ging es am 10.08.2014 zu nachtschlafender Zeit los in Richtung Norden. Leider konnten wir den Wohnwagen die letzten Tage nicht mehr bei uns vorm Haus abstellen, da sich die ersten Nachbarn beschwert hatten, weil wir den Parkplatz für Besucher damit blockiert haben. Deswegen stand der Wohnwagen die letzten Tage vor der Abfahrt fertig gepackt bei uns im Dorf auf dem Parkplatz der für etwaige Feste angelegt worden ist. Die meiste Zeit des Jahres steht da kein Auto, dementsprechend störte es da auch keinen wenn mal ein Hänger da steht. Allerdings durften wir in der Nacht auch erst mal noch ankuppeln, was für eine Freude Nachts um halb vier in schöner Dunkelheit. Es hat aber dann doch geklappt, und los ging es auf die Autobahn. Irgendwie hatte ich das Fahrgefühl mit dem Gespann allerdings anders in Erinnerung. Das Gespann fuhr sich nicht sonderlich angehm, beim Druck auf’s Gaspedal passierte erstmal nichts, und auch so irritierten mich die Wankbewegungen die vom Hänger zurückkamen. Nachdem wir dann so die ersten 25 km gefahren waren, ging es erst mal auf nen Parkplatz, und ich hab nochmal alles rundum kontrolliert. Vom Gewicht konnte es nicht sein, da ich am Vorabend noch mit dem vollgeladenen Auto plus Hänger im Nachbarort auf der BayWa-Waage war, und jede Last die man auch nur kontrollieren kann (Zuggesamtgewicht, Einzelgewichte, Achslasten, etc.) kontrolliert habe. Es hat aber alles gepasst, vermutlich lag es einfach an meiner fehlenden Erfahrungen was das Fahren mit Wohnwagen angeht. Zumal wir bei der Nachtfahrt auch das erste Mal ein vollgeladenes Zugfahrzeug in Kombination mit einem vollgeladenen Hänger hatten. Aber ich beruhigte mich einfach damit, dass das schon passen wird, und nach einigen Kilometern gewöhnte ich mich langsam an das Fahrgefühl.
Irgendwann kehrte dann auch auf der Rückbank Ruhe ein, und bald schliefen alle außer mir. Nach knapp 3 Stunden Fahrt waren wir kurz vor Schleiz, als der erste Tank sich dem Ende zuneigte. Erschreckt stellten wir fest, dass bei voller Beladung ein Verbrauch von 13-15 Liter normal war, und die Reichweite damit gerade mal 300-350 km beträgt. Das sind doch mal beste Voraussetzungen für eine Fahrt in den hohen Norden. Auf jeden Fall nutzten wir die Gunst der Stunde und tankten am Autohof erst mal das Auto und dann uns mit frischer Energie und Frühstück. Ach wie praktisch das doch ist, wenn man seine eigenen Räumlichkeiten mit dabei hat, und seine Pausen einfach in gewohnter Umgebung verbringen kann.
Nachdem wir gestärkt waren ging es wieder weiter. Ziel war der Campingplatz Aller-Leine-Tal oberhalb Hannover. Da wir null Erfahrung hatten wie weit wir mit einem Gespann kommen, war das einfach mal ein Campingplatz entlang der Route, den wir erreichen wollten, um am nächsten Tag nicht mehr ganz so viele Kilometer bis Dänemark vor uns zu haben. Trotz der reichweitenbedingten Tankstopps sind wir aber so gut durchgekommen, dass wir gegen 13 Uhr schon beim anvisierten Campingplatz bzw. auf Höhe der entsprechenden Ausfahrt waren. Da es aber gerade so gut lief, und die Kinder auch noch mitspielten, beschlossen wir, solange weiterzufahren wie wir es für vernünftig hielten. Auf Höhe Hamburg merkten wir dann, dass die Kinder nicht mehr lange mitspielen, und dementsprechend wurde das Handy konsultiert, wo es denn was passendes gibt. Das Ziel war schnell gefunden, und wir schauten noch, dass wir den Elbtunnel hinter uns bekommen (was am Montag Morgen sicherlich kein Spaß geworden wäre), und den Knaus Campingpark Hamburg erreichen.
Gegen 16 Uhr waren wir dort, und nachdem ich mich an der Rezeption als absoluter Neuling geoutet hatte, wurde uns ein Stellplatz zugewiesen, in den ich mit dem gesamten Gespann nur vorwärts reinfahren musste, und auch angekuppelt stehen bleiben konnte.
Nachdem alle Stützen unten waren und wir doch abgekuppelt hatten, ging es ans Abendessen kochen und dann auch bald die Kinder bettfertig machen und die Sitzgruppe umbauen. Tanja und ich waren auch gut erschöpft, so dass wir uns schon bald alle schlafend in den Betten fanden, bereit zur ersten Nacht in unserem Wohnwagen.
Am nächsten Morgen haben wir alle (für unsere Verhältnisse) ewig geschlafen. Links und rechts von uns haben sich schon alle wieder auf den Weg gemacht, als wir gerade mal gefrühstückt haben. Bis ich dann aus der Dusche gekommen bin, alles wieder verräumt war, und wir uns auf den Weg machen konnten, war es bereits 11 Uhr. Ziel war Hvide Sande, was aufgrund der Erfahrungen des Vortags eigentlich auch machbar sein sollte.